Mittwoch, 18. Januar 2006

Jahresabschluss

«Oh wie ist das schön, auf einem Bauernhof zu leben und zu arbeiten: man ist in der freien Natur, hat liebe Tiere um sich und die Ruhe...» Diese Vorstellung höre ich ab und zu von Leuten, die uns beneiden, und ganz unrecht haben sie ja nicht.
Aber soll ich euch sagen, was ich in den letzten Tagen vor allem gemacht habe? Ich bin am PC gesessen, aber nicht im Internet, dazwischen musste ich immer wieder aufstehen und in Hängeregistern etwas suchen, ein paar Mal griff ich auch zum Telefon, um eine fehlende Unterlage per Fax zu bestellen... ich habe den Jahresabschluss für unseren Betrieb vorbereitet. Das ist ein ziemlicher Brocken, unser «Höfli» hat immerhin eine sechsstellige Umsatzzahl. Und das Landwirtschaftsamt, dem wir (nebst dem Steueramt natürlich) unsere Abschlüsse ebenfalls vorlegen müssen, verlangt eine sehr detaillierte Aufstellung. Ein Beispiel: Bis anhin hatten wir einfach einen Posten "Tierverkäufe" im Einnahmenkonto. Doch ab diesem Jahr ist verlangt, dass wir detailliert angeben, wieviele Mastkälber, Zuchtkälber, untragende Rinder, tragende Rinder, Zuchtkühe, Schlachtkühe, Zuchtstiere und Schlachtbullen wir zu welchen Preisen verkauft haben. Das mag ja auch für uns recht interessant zu wissen sein, ist aber für die Aufstellung ein erheblicher Mehraufwand. Und das ist nicht der einzige Posten...
Nun, ich habs geschafft, und trotz der grossen Mehrarbeit früher als sonst - eine positive Folge meiner "Ungemache" im Herbst. Ich hatte mehr Zeit für Büroarbeiten, so war alles gut vorbereitet. Gestern konnte ich den ganzen Krempel unserem Buchhalter bringen, der dann noch den Steuerabschluss machen wird.
Ein wenig ist das ein Gefühl wir zu Studienzeiten, wenn man endlich die Semesterarbeit abgegeben hatte...

Freitag, 13. Januar 2006

Sockenwollekaufrausch

Nebst dem Aranstricken bin ich im Moment auch völlig der Sockenwolle verfallen. Und endlich kann ich auch hier in Kanada diese wundervollen Garne kaufen, die beim Stricken ganz von selbst ein Muster bilden:

Socken detail

Dies hier ist "Online Supersocke Sierra", tatsächlich in einem lokalen Wolleladen gefunden. Aber noch viel verführerischer und gefährlicher für Wollsüchtige ist das Internet, speziell eBay. Da sitzt man spät abends vor dem PC und klickt sich so durchs Angebot, und plötzlich wird die Maus selbständig und wählt "bid now" oder sogar "buy now" (JETZT KAUFEN!!) an. Jetzt bin ich gespannt, wann das Paket mit noch mehr Online Sierra, mit Opal Batik und Opal Prisma bei mir eintreffen wird...
Ebenfalls eine fleissige Sockenstrickerin ist Linda vom Sockenwonderland. Sie hat eben eine ganze Kollektion verschiedenster Modelle auf ihrem Blog vorgestellt.
Und ich habe vorgestern das Paar für meinen Bauern fertiggestellt:

Socken detail

Huch, das scheint ja hier wirklich zu einem Strickblog auszuarten, wie Sibille schon vor ein paar Tagen bemerkt hat.
schafschafschaf
Aber ich werde weiterhin viel Zeit zum Stricken haben. Zwei Jahre nach meiner ersten Hüftoperation darf ich schon bald auch meine rechte Hüfte ersetzen lassen. Und nachher steht dann wohl endlich die Fussgelenkversteifung ins Haus, auf die ich schon gut ein Jahr warte. Deshalb muss ich mir doch jetzt einen rechten Wollvorrat schaffen!!

Dienstag, 10. Januar 2006

Eine Katzengeschichte

Im Sommer 2003 hatte ich diese kleine Bildergeschichte im fotolog veröffentlicht. Die beiden Katzen, Cappucino und Vanille, sind zwar beide jetzt im Katzenhimmel, aber vielleicht macht euch die kleine Geschichte noch immer Spass:


Cappucino: "Oh, die Kälber bekommen ihre Milch! Ob ich da wohl was abbekommen kann?"

Vanille: "Cappucino, komm schau, die Franziska hat die Kessel einfach stehen lassen, weil sie schon wieder mit dem kleinen silbrigen Kästchen rumspielt!"

Cappucino: "Miau, sieht lecker aus... und ich hab ja schon wieder soooo Durst!"


Vanille: "Na, dann wollen wir doch mal versuchen, ob wir da nicht irgendwie drankommen!"

Cappucino: "Ui, Vanille, gib acht, dass du nicht reinfällst! Kannst doch so nichts erreichen!"

 

 

 

Beide: "Endlich! Zum Glück haben sie uns was übriggelassen!"

A. d. R: Unsere Katzen kriegen jeden Tag genug Milch und Futter. Auch Mäuse stehen in der Scheune zu ihrer freien Verfügung. Aber wie es halt so ist mit Teenagern, sie sind ewig hungrig, und was die andern haben, scheint ja immer besser zu schmecken.



(Für eine grössere Version auf das jeweilige Bild klicken!)

Samstag, 7. Januar 2006

Strickvirus

Gestern ist ein grosses Paket auf der Post angekommen, die Wolle und das Buch, das ich mir von Elann bestellt habe. Beim Buch handelt es sich um Fishermen's Sweaters von Alice Starmore, mit vielen tollen Arans und anderen Pullovern. Das ist nun mein viertes Aran-Musterbuch... Und die Wolle ist für zwei Pullover, einen für mich und einen für meine Mutter. Es ist ein Wolle Seide-Gemisch, wundervoll zu verarbeiten, sehr leicht und bestimmt sehr warm. Die Maschenprobe in meiner Farbe (Antique Blue) sieht so aus:

2006_01_07MaproAranblau2


Ich werde den Pulli nach der Anleitung im FLAK stricken, das heisst "Follow the Leader Aran Knitalong". Wer nicht weiss, was ein "Knitalong" ist: Da stellt jemand eine Anleitung ins Internet, und wer daran teilnehmen will, strickt diese nach, dazu gibt es meist eine Diskussionsgruppe, in der die Teilnehmer Fragen stellen, Fortschritte vorstellen oder einfach austauschen können. Ich finde das Konzept spannend, und deshalb mache ich zum ersten Mal bei so etwas mit.
Für Mutti stricke ich allerdings nach einem eigenen Entwurf, der Pulli wird himbeerrot, bald stelle ich auch ein Bild davon ein! Ich habe nämlich als erstes damit angefangen und gestern abend bereits etwa 15 cm davon gestrickt.
Seit Weihnachten habe ich vor allem Socken gestrickt, ein Paar blaue für den Jungen und ein Paar grüngrau gestreifte für den Grossen. Jetzt kommt der Bauer dran, da habe ich braungestreifte in Arbeit, beim Plaudern oder Fernsehen kann ich nicht an Musterpullis stricken.
Ja, man kann sagen, ich habe einen heftigen Strickvirus erwischt!

Donnerstag, 5. Januar 2006

Einladung zum Mittagessen

Gestern war ich zum Mittagessen eingeladen. Der junge Herr, der mich zu sich gebeten hatte, wohnt mitten in der Stadt Montréal, im Quartier Côtes des Neiges, in einem grossen, alten Haus mit viel Charme und Charakter. Ich war ein wenig aufgeregt, denn es war das erste Mal, dass ich dort zum Essen eingeladen war, obwohl ich den Hübschen schon recht lange kenne. Wir haben auch schon öfters miteinander gegessen, aber es war das erste Mal, dass er ganz eigenhändig in seiner netten kleinen Küche für mich kochen wollte. Was ich ihm wohl mitbringen könnte? Zum Glück hatte es noch in einigen Dosen selbstgebackene Weihnachtsguezli, so dass ich für ihn eine nette Mischung davon zusammenstellen konnte. Pünktlich stand ich vor seiner Tür, und er öffnete mir mit seinem unwiderstehlich strahlenden Lächeln, zog mich herein und küsste mich auf beide Wangen. «Mach es dir auf dem Sofa bequem, ich bringe dir gleich was zu trinken.» Er kam wieder mit gefüllten Gläsern und einem Teller mit Crackern und einer Fasanenterrine, die er mit viel Sorgfalt in der Charcuterieabteilung ausgewählt hatte. Dann verschwand er wieder in der Küche, nicht bevor er mir Musik aufgelegt hatte, von der er dachte dass sie mir gefallen könnte.
Und dann sassen wir in seiner netten kleinen Küche am Tisch, den er mit viel Liebe gedeckt hatte und liessen es uns schmecken. Er hatte ein Käsefondue gemacht, das Geschirr und Rechaud dazu hatte er zu Weihnachten geschenkt bekommen, und ich durfte es nun mit ihm einweihen. Es schmeckte wirklich hervorragend, mit viel Knoblauch darin, wie ich es liebe. Zum Dessert hatte er einen Fruchtsalat bereit, der auch ausgezeichtet passte. Wir lachten und plauderten und hatten eine wundervolle Zeit miteinander.
Gegen halb vier mussten wir uns leider verabschieden, damit ich noch vor dem Feierabendverkehr aus der Stadt kam. Liebevoll nahmen wir uns noch einmal in die Arme.
Sein Vater verabschiedete sich mit einem herzlichen Händedruck von ihm. Ja, der Bauer war natürlich auch dabei, bei der ersten Einladung zum Mittagessen bei unserem grossen Sohn!
PS: Das Fonduegeschirr hat er natürlich von seiner Mutter geschenkt bekommen...

Dienstag, 3. Januar 2006

Hahahaaa!!!

Das ist nun wirklich der lustigste Blondinenwitz, den ich je gelesen habe! Unbedingt weitererzählen! *ROFL*

Montag, 2. Januar 2006

DAS Buch - oder die Bücher

Beim Aufräumen des Kaffeehausblogs habe ich Doloresse wieder gefunden, die jetzt auch hier auf twoday ist. Sie fragt in einem ihrer neuesten Beiträge, welches das Buch gewesen sei, das bei uns die Lust am Lesen so richtig ausgelöst hat.

Von mir gibt es ein Bild, auf dem ich als Krabbelbaby das Büchergestell meines Vaters ausräume. Man sagt, ich hätte mir vor der Schulzeit das Lesen selbst beigebracht, ich selbst kann mich nicht mehr daran erinnern. Erinnern kann ich mich allerdings an eines meiner ersten eigenen Bücher, es hiess "Die kleine Prinzessin, die keine Mutter hatte", das war vermutlich entsetzlicher Kitsch, aber ich liebte es sehr. Und dann auch die Preussler-Bücher, vor allem der Räuber Hotzenplotz und die kleine Hexe, dazu Schweizer Bücher: das Rösslein Hü, die Anneli-Trilogie, die Turnachkinder. Später dann Kästner: Das doppelte Lottchen, das fliegende Klassenzimmer. Ein missionarisches Buch, "Unter dem Buyubaum" - Geschichten aus Afrika, weckte in mir die Freude an Büchern aus andern Kulturen. Ich las einfach alles, was mir in die Finger kam, wenn ich so nachdenke, kommen mir immer mehr Titel in den Sinn. Ich glaube, auch für mich gibt es "das Buch" nicht unbedingt, aber Bücher waren seit meiner frühesten Kindheit ein fester Bestandteil meines Lebens.
Heute vemisse ich es manchmal, dass ich mir nicht einfach in der nächsten Bibliothek ein paar Bücher auf deutsch ausleihen kann. Ich lese zwar auch viel auf französisch oder englisch, aber so richtigen Lesegenuss bereitet mir noch immer ein Buch in meiner Muttersprache. Wir tauschen unter uns Einwanderern manchmal Bücher aus, jemand hatte sogar einmal angefangen, eine mobile deutschsprachige Leihbibliothek zusammenzustellen, aber das Projekt ist dann im Sande verlaufen.
So lese ich oft ein Buch ein zweites oder drittes Mal, und das ist eigentlich ganz gut, denn man entdeckt immer wieder Neues. Hauptsache, ich habe etwas zum Lesen!

Sonntag, 1. Januar 2006

Neujahrsmorgen

Meine Männer haben den Stall gemacht, anschliessend haben wir reichlich und ausgiebig gefrühstückt, und jetzt sieht die Lage so aus:
Neujahrsmorgen  - New Year morning
Alle sind müde, obwohl wir gestern Abend gar nicht gross gefeiert haben. Es gab die schon bald traditionellen Lachsbrötchen zum Znacht, dann schauten wir uns einen Scharli Schaplän im Fernsehen an, und lange vor Mitternacht waren wir im Bett. Es ist trotzdem 2006 geworden, die neuen Kalender sind aufgehängt und wir schauen zuversichtlich ins Neue Jahr!
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Kommentare

Süße Geschichte. Aber...
Süße Geschichte. Aber meiner Erfahrung nach ist Milch...
jh87 - 23. Jan, 06:53
Ich kann Weinachten kaum...
Ich kann Weinachten kaum abwarten...
Lilly (Gast) - 21. Okt, 09:25
Wie süß die kleinen sein...
Wie süß die kleinen sein können! :)
Marion (Gast) - 20. Okt, 10:47
Super Nachrichten! :D...
Super Nachrichten! :D Wenn ich nur auch deinen Mut...
Chris (Gast) - 20. Sep, 05:02
Deine Empfehlungen sind...
Deine Empfehlungen sind immer Willkommen, ich bin von...
Marion (Gast) - 23. Aug, 09:22
Herzlicher Glückswunsch...
Herzlicher Glückswunsch auch von mir alles Gute für...
Tiana (Gast) - 23. Aug, 09:16

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